Nr. 157
Dreiflammiger Leuchter auf gewelltem, bandartigen Fuß. Rötlich-brauner Scherben mit heller Glasur, an den Kanten z.T. dezent hellgrün abgesetzt. Länge ca. 27 cm, Breite ca. 5 cm. Es zeigen sich moderate Gebrauchsspuren, insbesondere 4 kleinere, den Gesamteindruck kaum störende Chips (siehe Foto). Unterseitig gemarkt und nummeriert: 4230 (= Entwurf Werner Gothein, Ausführung 1934 - 62).
Lit.: "Karlsruher Majolika", herausgegeben vom Badischen Landesmuseum 1979.
"Werner Gothein ... wuchs in Bonn und ab 1904 in Heidelberg auf. Sein Vater lehrte erst an der Universität Bonn und dann an der Universität Heidelberg. 1912 lernte Werner Gothein auf einer Ausstellung die Werke von Ernst Ludwig Kirchner kennen und wurde daraufhin einer von zwei Schülern am MUIM-Institut in Berlin. Diese Bildungsstätte mit dem vollständigen Namen Moderner Unterricht in Malerei hatten Kirchner und Max Pechstein gegründet. Gothein erlernte die Malerei, Bildhauerei und Holzschnitttechnik. Gothein konnte sich 1918 mit einer Pastellarbeit zu Georg Büchners Woyzeck seine eigene künstlerische Position entwickeln und sich auf diese Weise von seinem Lehrmeister Kirchner lösen. Um 1920 widmete er sich den Entwürfen für keramische Nutzgegenstände, die zwischen 1924 und 1936 in der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe und den Steingutfabriken Velten-Vordamm realisiert wurden. Seit 1945 lebte Werner Gothein in Unteruhldingen, wo er Holzschnitte erstellte. Er war seit seiner Heidelberger Zeit mit Wilhelm Fraenger befreundet." (Quelle: Wikipedia 04/19)