Rubriken Varia (285) Keramik (665) Glas (323) Porzellan (184) Metall (519) Schmuck (1727) Mode / Handtaschen (78) Fotografie (250) Malerei u. Grafik (1390) Medaillen (181) Hallensia (344) Stilrichtungen Ausstellungen Neue Objekte
Startseite / Rubriken / Schmuck / Silberne Brosche mit Bernstein
<–   810/1727   –>
Nr. 4510

Silberne Brosche mit Bernstein

Entwurf: Toni Riik (1891 - 1972), Umsetzung: Adolf Regelmann / Stuttgart
Art deco
325.00 €      VERKAUFT!
Silberkorpus (925er) in Form zweier offen gearbeiteter Scheiben, die jeweils von einer nach innen gewichteten Spirale und einer weiteren, darunter liegenden, zum Rand hin angeschnittenen, halben Spirale ausgefüllt werden. Diese beiden Scheiben überschneidend, ist vorderseitig ein flacher, luzider, dunkel-honigfarbener Bernstein-Cabochon in Zargenfassung aufgesetzt. Länge der Brosche ca. 5,5 cm, Bernsteindurchmesser ca. 2 cm. Ungeputzter Zustand mit diskreter Patina und geringen Tragespuren (ein Silberdraht ist geringgradig uneben). Rückseitig Markung und Sicherheitsbroschierung mit Kugelkopf. Entwurf wohl 1930er Jahre, Ausführung evtl. auch etwas später (schönes Beispiel des sog. Rungholt-Schmuckes).

zu Toni Riik: Die bedeutende deutsche Schmuckgestalterin (die auch gezeichnet und gemalt hat) besuchte von 1919 bis 1922 die Kunstgewerbeschule Magdeburg, wurde anschließend in Ludwigsburg ansässig, wo sie technische und künstlerische Leiterin für Feinleder und Stoffkunst in den Vereinigten Ludwigsburger Werkstätten wurde. 1925 gründete sie das Buntlederhaus 'Pfennig und Riik'. 1930, nach kurzem Aufenthalt in Paris, ging sie wieder nach Ludwigsburg und gründete dort die Werkstätte Riik, wo nach ihrem Entwurf der neuartige Filigranschmuck in Anlehnung an alten nordischen Spiralschmuck, den sog. 'Rungholt-Schmuck', entstand. Später entwickelt sie die ludwigsburger Feueremaille, mit der sie bis in die 1960er Jahre arbeitet. Es verband sie eine enge Freundschaft mit dem ludwigsburger Metallkünstler Harald Buchrucker, beide stellten auch regelmäßig auf der Grassi-Messe in Leipzig aus (Riik bis 1945, Buchrucker z.T. auch noch danach). Ab 1939 erhielt die Stuttgarter Werkstätte Adolf Regelmann Herstellungsrechte an ihrem Schmuck (Quelle: Auktionshaus von Zeschwitz / München und mündliche Auskünfte vom Potsdamer Sammler Frank Warmuth, dem ich herzlich für seine Informationen danke). Literatur: Walter Passarge "Deutsche Werkkunst der Gegenwart", Berlin 1939 und Christianne Weber "Schmuck der 20er und 30er Jahre in Deutschland", Stuttgart 1990.