Nr. 2929
Die goldene, zu einem späteren Zeitpunkt vergrößerte Ringschiene (333er) erweitert sich allmählich in den offen gearbeiteten, korbartigen Ringkopf, der zentral einen fazettiert geschliffenen Amethyst in Krappenfassung trägt, außenseitig teilweise fein gepunztes Dekor. Innenseitig gemarkt, Innendurchmesser ca. 19 bis 20 mm, minimale Gebrauchsspuren. Wohl 1960er, 70er Jahre.
Zur Fischmarke kann man m.E. folgendes als gesichert ansehen: sowohl die Marke des leicht stilisierten Fisches (verwendet in den frühen 60er Jahre, siehe z.B. Objekt-Nr. 1887) als auch die des stark stilisierten Fisches (verwendet in späteren Jahren, siehe z.B. Objekt-Nr. 3641) wurde vom VEB Ostseeschmuck in Ribnitz-Damgarten verwendet. Aber auch die an einen Karpfen erinnernde Marke, meist im Quadrat (siehe z.B. Objekt-Nr. 3564), wurde nicht – wie fälschlicherweise von Christianne Weber in "Schmuck der 20er und 30er Jahre in Deutschland" ausgeführt – von Louis Vausch (dessen Marke ein stilisierter Wal im Rechteck war) benutzt, sondern in den 50er Jahren ebenfalls von diesem Unternehmen, was auch stilistisch plausibel ist (siehe hierzu S. 261/262 in "Das große Lexikon der DDR-Werbung“). Zu dieser Zeit firmierte es noch als "VEB Fischlandschmuck". Man sah sich als Nachfolger der von Georg Kramer jun. 1771 in Ribnitz-Damgarten gegründeten und von dessen Nachfahren, Walter Kramer, fortgeführten Firma, die vor allem in den 1930er Jahren durch Silberschmuck mit Meeresmotiven aus Bernstein Bekanntheit erlangte. So stammten viele der in dieser Zeit verwendeten Entwürfe auch noch von Walter Kramer. Dieser wiederum ging nach dem zweiten Weltkrieg erst nach Lübeck und später nach Travemünde. Hier produzierte er wieder Fischlandschmuck (Markung: "GK" – von Georg Kramer). Wohl Ende der 50er Jahre gewann er den Rechtsstreit um die Namensrechte, worauf hin sich der VEB Fischlandschmuck in "VEB Ostseeschmuck" umbenennen musste, der dann zum größten Schmuckproduzenten der DDR wurde. Verwendete man auch hier anfangs noch den einen oder anderen Kramer-Entwurf, griff man später mehr und mehr auf eigene Entwürfe zurück, wobei es durchaus Anforderungen an deren Qualität gab. Hierfür spricht u.a., dass in den 50er Jahren die Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle ihre Sommerpraktika dort verbrachten. Zudem sind Entwürfe namhafter Gestalter belegt, so z.B. von Renate Heintze (Quellen: Wikipedia; "Burg Giebichenstein - Die hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart"; Händlergespräche, insbesondere danke ich Herrn Warmuth für seine Hinweise).