Nr. 8295
Halbschalenförmiger Zinnkorpus mit gerader vorderer Kante und konvexem, leicht aufgestelltem Rand aus dem sich dann die offen angelegte, asymmetrisch-konvexbogige Handhabe entwickelt. Oberseitig flach reliefiertes Disteldekor. Maße ca. 16 x 8 cm mit etwas ungleichmäßiger, teilweise fleckförmiger Patina, geringe Alters- und Gebrauchsspuren. Unterseitig Ovalmarke mit Modell-Nr. "4501". Entwurf wohl zwischen 1902 bis 04.
Der Bruder des Firmeninhabers Johann Peter (J.P.) Kayser, Engelbert Kayser (1840 - 1911), hatte ab 1894 die künstlerische Leitung der Firma inne. In seinem Kölner Atelier entstanden zahlreiche Vorlagen und Modelle für Kayserzinn (er unterhielt in Köln ab 1864 ein Geschäft für Luxusgüter und "brachte den Jugendstil, der um 1900 sehr an Bedeutung gewonnen hatte, in die Zinnherstellung"). Er beschäftigte für Kayserzinn u.a. von 1895 bis 1904 den Bildhauer Hugo Leven (1874 - 1956), der auch hier der Entwerfer sein dürfte (oder von seinem nahen Mitarbeiter Hermann Fauser). Die Tafelschippe ist auf S. 35 des Museumskatalogs „Jugendstil- tin“ des Zwolle Drents Museum (Assen - NL) abgebildet. Quelle u.a. auch Wikipedia 02/23
siehe auch Dietrich, Gerhard / Wagner, Eckard "Kayserzinn. Engelbert Kayser. Jugendstil-Zinn aus Köln." Herausgeber: Stuttgart, Arnoldsche art publishers, 2011, S. 185
