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Nr. 2212

Bronzeplastik: Ruhendes / schlafendes Reh

Ernst Gorsemann (1886 - 1960)
Art deco
1100.00 €      VERKAUFT!
Braun patinierter, hohl gegossener Bronzekorpus eines leicht stilisierten, ruhenden Rehes auf rechteckiger Plinthe, dort auch monogrammiert (bisher wurde diese Plastik in der Auktionsliteratur nur dem Künstler zugeordnet, das Monogramm ist aber tatsächlich identisch mit dem der bekannten Bärenskulptur des Künslers in den Bremer Wallanlagen). Maße ca. 6 x 9 cm, Höhe 4,5 cm, geringe Altersspuren. Wohl 1920er, 30er Jahre.

Nach dem Besuch der Kasseler Kunstakademie (ab 1910) erhielt Ernst Gorsemann auf Empfehlung des Bremer Bürgermeister Hermann Hildebrand 1913 ein Stipendium an der Berliner Kunstakademie und wurde dort in die Meisterklasse von Louis Tuaillon (1862 - 1919) aufgenommen. Dieser war gut mit Georg Kolbe (1887 - 1947) bekannt, den wiederum eine enge Freundschaft mit Renée Sintenis (1888 - 1965) verband. Es ist anzunehmen, dass sich Gorsemann und Sintenis bereits in dieser Zeit kennenlernten. Auf jeden Fall nahmen beide Künstler erfolgreich am Kunstwettbewerb der Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam teil.

Die Plastik dieses ruhenden Rehes erinnert stark an die kleine Plastik "Schlafendes Reh" von Renée Sintenis, ebenfalls aus braun patinierter Bronze von 1931 (Buhlmann 188 - Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 123), abgebildet in Hanna Kiel "Renée Sintenis", Berlin 1956, S. 61 sowie in "Renée Sintenis. Plastiken, Zeichnungen, Druckgraphik". Berlin, Georg-Kolbe-Museum, 1984, Katalog-Nr. 39, S. 76. Eine gegenseitige Beeinflussung bei der Umsetzung dieses Motivs ist hochwahrscheinlich.

Das Motiv des schlafenden Rehes verwendete Gorsemann auch bei dem berühmten, 1933 geschaffenen Reh- bzw. Hildebrandbrunnen, dieser steht im Bremer Stadtteil Mitte in den Wallanlagen.