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Nr. 6435

Vintage-Fotografie: Schauspielerportrait "Madame Butterfly"

Suse Byk (um 1890 - um 1960) / Berlin
Art deco
380.00 €      VERKAUFT!
Brauntoniger Bromsilbergelaniteabzug. Links unten einbelichtete Signatur. Nach Aussage des Vorbesitzers handelt es sich bei der Portraitierten um eine Phillipinische, adlige Sängerin um 1928, ihr internationales Debüt soll sie 1925 gehabt haben. Leider war uns bisher eine konkrete Personenzuordnung nicht möglich. Blattmaße ca. 20,7 x 15,6 cm, eher geringe Alters- und Griffspuren. Rückseitig sind im Randbereich Reste einer alten Montierung zu erkennen, hier mittig zudem Atelierstemtel von Suse Byk mit ihrer Berliner Adresse.

Im Auktionshaus Lempertz / Köln wurde am 04.05.2002 ein Bromsilbergelaniteabzug Suse Byks "Valeska Gert alt Salome" (22 x 16,39 cm) bei einem Schätzpreis von 1200 Euro für 3200 Euro versteigert.

"Suse Byk (geboren um 1890 in Berlin; gestorben 1942 oder nach 1960 in New York City) war eine deutsche Fotografin. Nach dem Urteil ihrer Schülerin Liselotte Strelow war sie in den Zwanziger Jahren Berlins führende Porträtfotografin.

Suse Byks Leben konnte trotz mehrfacher Versuche nur bruchstückhaft rekonstruiert worden. Das gilt auch für ihr fotografisches Werk, das nicht in einem oder mehreren Konvoluten erhalten ist, sondern es befinden sich nur Einzelstücke in verschiedenen Sammlungen und Archiven.

Suse Byks Geburtsjahr wird als 1885 oder „vor 1890“ vermutet. Suse Byk wurde als Tochter entweder des Unternehmers Heinrich Byk (1845–1923) und der Agnes Bamberger geboren[2] oder als Tochter von dessen jüngerem Bruder, dem Chemiker Siegmund Byk (1856–1936). Siegmund Byk war mit Clara Byk – seiner Cousine – verheiratet, die eine Familiengeschichte verfasste und 1926 in Berlin verstarb. Der promovierte Chemiker Siegmund Byk schied 1905 aus dem Vorstand der 1873 gegründeten Chemischen Fabrik Byk aus.

Suse Byk machte eine Lehre zur Fotografin, es wird vermutet, dass sie diese an der Lette-Schule absolvierte. Im Jahr 1910 wurde sie in den Photographischen Verein zu Berlin aufgenommen. Ein Fotoatelier unter ihrem Namen ist erstmals 1911 an der Privatadresse Siegmund Byks am Kurfürstendamm 14/15 im III. Stock nachweisbar, später übernahm sie das Studio von Ernst Sandau. 1913 nahm sie an der ersten „Konferenz für deutsche Fotografinnen“ in den Räumen des Berliner Frauenclubs teil, zu dem Zeitpunkt wurde sie als Fotografenmeisterin bezeichnet. Im selben Jahr eröffnete sie im Haus Kurfürstendamm 230 unter ihrem Namen ein „Atelier für photographische Portraits“, das sie bis 1938 führte. Die Fotografinnen Martha Maas und Lore Feininger begannen im Jahr 1916 bzw. 1919 ihre Fotografenlehre bei Suse Byk. Im Jahr 1929 beschäftigte Byk fünf Angestellte, Siegmund Byk hatte in dem Jahr in der Firma die Prokura. Er starb vor 1938. Suse Byk heiratete nach 1929 den Journalisten und Schriftsteller Hellmuth Falkenfeld. Im Jüdischen Adressbuch für Gross-Berlin 1931 ist sie als Suse Falkenfeld eingetragen.

In Byks Studio wurden eine Reihe von Künstlern und Wissenschaftlern des Berlins der Zwanziger Jahre fotografiert. Byk hatte in den 1920er Jahren auch Aufträge für Modeaufnahmen für Illustrierte und sie arbeitete als Theaterfotograf für die Künstler der Städtischen Oper. 1926 erweiterte sie ihre Firmenbezeichnung um „Familien- und Filmaufnahmen“, da sie ab 1924 auch Filme von Kindern und Tieren für private Auftraggeber drehte. 1925 machte sie Rollenporträts und Filmaufnahmen der Ausdruckstänzerin Valeska Gert. Neben Rollenporträts von Georg Groke als Kastschej im Feuervogel und Rudolf von Laban sind auch Tanzfotografien von Vera Skoronel und der Skoronel-Trümpy-Gruppe erhalten.

Byk blieb nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 in Berlin und arbeitete unter den Bedingungen des Antisemitismus weiter, wobei ihre Arbeit von den staatlichen Maßnahmen zunächst nicht direkt betroffen schien, da noch 1935 von ihr eine Arbeit veröffentlicht wurde. Unter dem politischen Druck auszuwandern gab sie 1938 auf und versuchte ihren Betrieb zu verkaufen.

Liselotte Strelow hatte in Byks Betrieb gelernt, sie arbeitete danach bei Kodak in Berlin. Sie übernahm 1938 für den Arisierungspreis von 2.500 RM, die Hälfte der von Byk geforderten Summe, Betrieb und Wohnung und eröffnete am 1. Oktober 1938 das Atelier unter ihrem Namen. Im Juli 1939 wurde die Firma Byk aus dem Handelsregister gelöscht. Das Atelier und das darin möglicherweise befindliche Fotoarchiv Byks wurden im Luftkrieg zerstört.

Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zwischen dem 18. Juni und dem 1. Oktober 1938 emigrierten Suse und Hellmuth Falkenfeld nach London und von dort nach New York. Über den weiteren Verbleib von Suse Falkenfeld-Byk ist nichts bekannt, es wird vermutet, dass sie Anfang der 1960er Jahre in New York starb." Quelle Wikipedia 10/17