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Nr. 3647

Silberner Bernsteinanhänger

Ostseeschmuck
50er Jahre
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Hochrechteckiger, offen gearbeiteter Silberkorpus (835er), der sich aus vier halbplastisch gearbeiteten Vögeln netzartig zusammensetzt und mittig einen ebenfalls annähernd rechteckigen, luziden, bräunlichen Bernstein-Cabochon in Zargenfassung trägt. Oberseitig längliche, nach unten sich leicht verjüngende, bewegliche Öse. Länge mit Öse ca. 3,5 cm, ohne Öse ca. 2,3 cm. Ungeputzter Zustand mit leichter Patina und geringen Tragespuren. Rückseitig Markung, wohl 50er Jahre.

Der VEB Ostseeschmuck in Ribnitz-Damgarten ging aus der Schmuckfabrikation Georg Kramer / Fischlandschmuck hervor, wurde nach dem Weggang von Walter Kramer (ein Nachfahre des Namengebers) nach Lübeck bzw. später nach Travemünde erst in VEB Fichlandschmuck und dann in VEB Ostseeschmuck umbenannt und wurde zum größten Schmuckproduzenten der DDR. Aber es gab auch Anforderungen an die Qualität der Entwürfe. Hierfür spricht u.a., dass in den 50er Jahren die Studenten der Metallwerkstatt bzw. Gold- und Silberschmiede der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle ihre Sommerpraktika dort verbrachten. Zudem sind Studentenentwürfe für das Werk belegt, so z.B. von Renate Heintze (Quellen: Wikipedia; "Burg Giebichenstein - Die hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart", Ausstellungskatalog der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle, 1993).

Zur Fischmarke gibt es unterschiedliche Meinungen, als sicher kann angesehen werden, dass der stilisierte Fisch (s.o.) die Marke vom VEB Ostseeschmuck war. Bei den anderen Fischmarken ist es schon schwieriger. So wird die Karpfenmarke im Quadrat von Christianne Weber (in "Schmuck der 20er und 30er Jahre in Deutschland", Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1990) Louis Vausch zugeordent, was wenig plausibel erscheint. Wahrscheinlicher dürfte hier - bei den auch typischen Entwürfen der Stücke - eine parallele Markung von Fischlandschmuck (neben der gesicherten Marke "GK") sein, vielleicht wurden sie für Louis Vausch gefertigt. Eine weitere, etwas weniger stilisierte Fischmarke wurde evtl. bei frühen Stücken des VEB Fischlandschmuck verwendet (siehe u.a. Art.Nr. 3658, 3681 und 3843), möglicherweise z.T. für ältere, noch von Walter Kramer stammende Entwürfe (Quelle: Internet, Händlergespräche).